Der Kletterschuh ist ein wichtiger Begleiter jedes Klettersportlers, aber wann hat er die richtige Größe? Aus welchem Material soll er sein? Was ist eine Vorspannung und ist sie wichtig? Was ist sonst zu beachten?
Kletterschuhe sind mittlerweile feste Bestandteile im Klettersport. Jeder der schon einmal Klettern oder Bouldern war, wird sicherlich zustimmen, dass es ohne die richtigen Kletterschuhe mühsam und schmerzhaft werden kann. Nun stellt sich die Frage, wie finde ich für mich den richtigen Schuh?
Im Folgenden geben wir Ihnen Tipps, um genau diese Frage zu beantworten.
Wann haben Kletterschuhe die richtige Größe?
Mit Sicherheit wird hierauf die Mehrheit der Klettersportler antworten: Wenn die Kletterschuhe Schmerzen bereiten, haben sie die richtige Größe.
Doch ist diese Aussage richtig? Einfache Antwort: Nein! Sicherlich sollten Kletterschuhe enger als „normale“ Schuhe sein, da somit mehr Gefühl für den Tritt besteht. Aber wirkliche Schmerzen sollte der Kletterschuh nicht bereiten. Neue Kletterschuhe weiten sich nach einiger Zeit, daher dürfen sie beim Kauf auch etwas enger als sonst sein.
Aus welchem Material sollen die Kletterschuhe sein?
Grundsätzlich sind zwei Varianten am Markt: Kunststoff und Leder. Wobei sich mittlerweile auch Schuhe aus einer Kombination der beiden Materialien finden lassen. Dabei hat jedes Material seine eigenen Vor- und Nachteile. Kletterschuhe aus Kunststoff bleiben aufgrund ihrer Eigenschaften länger in der ursprünglichen Passform. Die Leder-Kletterschuhe hingegen dehnen sich nach einiger Zeit aus, dadurch passen sie sich dem Fuß besser an.
| Kunststoff-Kletterschuhe | Leder-Kletterschuhe |
Vorteil | bleiben besser in ihrer ursprünglichen Passform | passen sich dem Fuß gut an |
Nachteil | passen sich dem Fuß weniger gut an | verlieren womöglich nach einiger Zeit die ideale Form |
Wie entscheide ich mich jetzt?
Das ist natürlich Geschmackssache. Wer sicher sein möchte, dass der Schuh die anfängliche Passform mit der Zeit nicht verliert, sollte sich für einen Kunststoff-Kletterschuh entscheiden. Wer aber Wert auf Tragekomfort legt, der sollte zu der Leder-Variante tendieren. Aber prinzipiell steht an erster Stelle, wie anfänglich erwähnt, dass der Schuh die richtige Größe hat.
Was ist eine Vorspannung und ist sie wichtig?
Ein Kletterschuh „besitzt“ eine Vorspannung, wenn die Sohle durch das Anziehen eine Spannung aufbaut und sich dadurch etwas krümmt. Diese Eigenschaft ist besonders bei anspruchsvollen Routen mit Überhängen und sehr kleinen Tritten von Vorteil. Dabei lässt sich bereits vermuten, dass der Schuh nicht wirklich bequemer wird. Demnach ist Anfängern ein gewöhnlicher Kletterschuh zu empfehlen.
Wie bereits erwähnt, steht ein Kletterschuh unter Vorspannung, wenn durch das Anziehen die Sohle gespannt wird. Einige Kletterschuhe sind von vornherein gekrümmt, hierbei steht die Kletterschuhsohle bereits vor dem Anziehen unter Spannung. Diese Eigenschaft wird als Downturn bezeichnet.
Verschluss des Kletterschuhes:
- Klettverschluss:
Kletterschuhe mit einem Klettverschluss ermöglichen schnelles An- und Ausziehen. Im Vergleich zu einem Schnürsystem, sitzt der Fuß weniger fest im Schuh. Daher empfiehlt sich, die Kletterschuhe etwas enger zu wählen, um dennoch festen Halt zu haben.
- Schnürverschluss:
Kletterschuhe mit einem Schnürverschluss passen sich viel genauer der individuellen Fußform an als andere Verschlussarten. Das kommt daher, dass der Verschluss feiner justiert werden kann. Zudem hat das den Vorteil, dass sich ein besseres Trittgefühl ergibt. Durch diese Eigenschaft kann selbst der kleinste Tritt voll ausgenutzt werden. Nachteilig ist allerdings, dass das An- und Ausziehen sehr mühsam ist.
- Slipper (kein Verschluss):
Bei dieser Kletterschuhart ist es besonders wichtig, dass der Schuh sehr eng sitzt. Das kommt daher, da durch den fehlenden Verschluss keine Möglichkeit besteht den Schuh nach dem Anziehen zu fixieren. Hierbei ist darauf zu achten, dass der Kletterschuh über eine Anziehschlaufe verfügt, das erleichtert das An- und Ausziehen.
Sohle des Kletterschuhes:
Ein paar Worte zur Sohle: In der Regel haben Kletterschuhe eine Gummisohle ohne Profil, aber eine hohe Haftreibung. Diese Haftreibung ermöglicht es erst, dass der Kletterer vom Tritt nicht wegrutscht. Dabei lässt sich die Kletterschuhsohle in grob zwei unterschiedliche Härtegrade unterscheiden:
- Weich: Durch eine weiche Sohle lässt sich der Untergrund viel sensibler wahrnehmen und erhöht dementsprechend das Trittgefühl des Klettersportlers.
- Hart: Kletterschuhe mit einer harten Sohle übertragen besser die Kraft und sind besonders bei den kleinsten Tritten sehr hilfreich.
Fersenbereich des Kletterschuhes:
Da besonders beim Bouldern das „Hooken“ eine Rolle Spielt, hier wird sich mit der Ferse an einem Tritt oder Griff „festgehalten“, sollte demnach der Fersenbereich des Kletterschuhes eng am Fuß sitzen.
Wir hoffen diese Tipps helfen Ihnen bei der Wahl des passenden Kletterschuhes weiter. Für alle weiteren Fragen steht Ihnen das Team von Dein-Klettershop.de zur Verfügung.
Ihr Team von Dein-Klettershop.de