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Carbon - eine Materialkunde

2 Feb, 2018

Carbon gilt als das Material schlechthin, wenn es um Wanderstöcke geht. Es wird in den Himmel gelobt als strapazierfähig, elastisch und steif. Aber was ist Carbon und wo liegen wirklich seine Vorteile im Gegensatz zu Aluminium? Lesen Sie weiter, um es herauszufinden.

Der Begriff „Carbon“ ist eigentlich eine Abkürzung. Das Material Carbon gibt es so nicht. Die korrekte Bezeichnung lautet carbonfaserverstärkter Kunststoff. Somit stellt Carbon einen Verbundwerkstoff dar, also einen Materialmix. Carbon bezeichnet hierbei Kohlestoffasern, die in einer Matrix aus Kunststoff liegen. Diese Matrix besteht meist aus einem sogenannten Duroplast, Epoxidharz und ist wiederrum eine Mischung aus verschiedenen chemischen Stoffen. Grob gesagt ist ein Duroplast ein Kunststoff, der stark belastet werden kann und sich bei Hitzeeinwirkung nicht mehr verformt.

Carbon - das Für und Wider

Der Materialmix hat einen entscheidenden Vorteil: Er profitiert von den besten Eigenschaften beider Stoffe. Dank der Kohlestofffasern weist der Mix eine hohe Steifigkeit und Zugfestigkeit auf. Dank der Matrix können sich die Fasern bei Belastung nicht gegeneinander verschieben. Es ergeben sich aufgrund der Stabilität komplexe Verbindungsmuster. Die Fasern werden in verschiedene Richtungen gelegt, um den Materialmix möglichst stabil zu machen. Besonders diese Stabilität und Steifigkeit ist der Punkt, für den Carbon so bekannt und beliebt ist.

Steif und Fest - ein kleiner Exkurs

Während viele diese beiden Begriffe fast synonym verwenden, so gibt es gerade in der Werkstoffkunde sehr wohl signifikante Unterschiede. Ein Material kann durchaus herausragend steif sein, aber in mangelhafter Weise fest - und umgekehrt.

Steifigkeit bezeichnet einen Werkstoff, der sich unter wachsender Belastung nicht verformt. Er biegt sich nicht und schwingt auch nicht, aber bei Überbelastung bricht er von einer Sekunde zur anderen einfach auseinander.

Die Festigkeit eines Materials hingegen vermittelt die Resistenz gegen mechanische Belastung. Ein Stoff, der sehr fest ist, bricht nicht so schnell, kann sich aber durchaus verformen.

Carbon - ein Begriff und viele Variationen

Genauso wie Holz nicht gleich Holz ist, so ist Carbon nicht gleich Carbon. Meistens sind die Unterschiede nur marginal und für einen normalen Bergsteiger und Wanderer kaum zu merken. Aber gerade in den Mischungsverhältnissen aus Carbon und Kunststoff und der Anordnung der Fasern in der Matrix sind die Möglichkeiten beinahe unendlich.

Insofern man von hochwertigem Carbon reden kann, so bezeichnet dies die beste Materialmischung, nicht den höchsten Carbonfaseranteil in der Mischung. Umso höher der Carbonanteil, umso leichter der Stock, was gerade bei Trekkingstöcken natürlich sehr von Vorteil ist. Dank des geringen Gewichts ist die Handhabung einfacher und man ermüdet nicht so schnell.

Carbon vs. Aluminium - ein Schlagabtausch

Das ausschlaggebendste Argument für die Wahl eines Carbon-Stocks ist definitiv das geringere Gewicht. Umso mehr Carbonfasern eingesetzt werden, umso geringer ist das Gewicht.

Da Carbon allerdings sehr komplex ist, spiegelt sich dies auch im Preis wieder. Hier kann Aluminium als Alternative definitiv punkten, wenngleich es etwas schwerer ist.

In Sache Steifigkeit ist Carbon Aluminium überlegen. Im Punkt der Lebenszeit und der Haltbarkeit beider Materialien lässt sich keine Aussage treffen, dass eines der beiden Materialien wesentlich besser oder schlechter wäre.

Letztendlich bleibt es Geschmacksache, ob man Carbon oder Aluminium bevorzugt.

Für Fragen steht Ihnen gerne unser Kundensupport zur Verfügung.

Wir wünschen Ihnen viel Erfolg bei der Qual der Wahl und hoffen, wir konnten Ihnen das Mysterium Carbon etwas näherbringen.

Ihr Team von Dein-Klettershop.de

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