Wer gerne im Winter in den Bergen unterwegs ist, sollte die Lawinengefahr nicht unterschätzen. Selbst die beste Ausrüstung ersetzt nicht Kompetenz und das nötige Wissen, denn 90% der Lawinen werden durch unbedachtes Verhalten oder Unwissenheit des Menschen ausgelöst.
Abgesehen von der Lawinensonde, Lawinenschaufel, dem LVS-Gerät und auch den passenden Schneeschuhensollte auch ein Erste Hilfe Set, und im Idealfall ein Lawinenrucksack im Gepäck sein. Doch der Markt wandelt sich schnell, ständig kommen Innovationen auf den Markt. Besonders als Einsteiger in diesem Thema, ist der Überblick schnell verloren. Beim Kauf ist vieles zu beachten, dabei ist abzuwägen welche Ausstattung für das eigene Vorhaben gebraucht wird.
LVS-Geräte (Lawinenverschüttetensuchgeräte)
Das LVS- Gerät wird zur Erfassung von Verschütteten in einer Lawine verwendet, dabei greift es auf das Sender- Empfänger- Prinzip zurück. Dabei muss der Begrabene solch ein LVS-Gerät eingeschaltet bei sich tragen, um von einem Zweiten geortet zu werden. Hierbei erfolgt die Rettung wesentlich schneller, da der exakte Ort des Verunglückten bestimmt werden kann.
Diese Geräte sind prinzipiell in 3 verschiedene Modellvarianten zu unterscheiden:
LVS-Typen | Empfang | Antenne | Bedienung | Preis |
TYP A | Analog | 1 | Schwierig | niedrig |
TYP B | Digital | 2-3 | Intuitiv | mittel |
TYP C | Digital | 3 | meist Intuitiv, aber evtl. komplex | hoch |
Hierbei ist zu beachten, dass ein digitales LVS-Gerätdem analogen Apparat gegenüber mehrere Vorteile hat. Die Richtungsangaben und Entfernungsanzeige sind wesentlich präziser, das lässt sich grundsätzlich von der Anzahl der Antennen ableiten. Das heißt, je mehr Antennen ein solches LVS- Gerät besitzt, desto feiner und deutlicher erfolgt die Ortung einer gesuchten Person. Die meisten aktuellen LVS-Produkte im Handel, sind bereits digitale Dreiantennengeräte. Zudem wird man intuitiver und dadurch auch wesentlich schneller zum Opfer geführt.
Viele Hersteller, wie Pieps oder Ortovox, bieten ein Standardmodell und eine exklusivere Variante an, dennoch reichen die Standartmodelle durchaus aus. Hierbei unterscheiden sich die beiden Varianten in Zusatzfunktionen wie einem Neigungsmesser, Analogmodus und vielen weiteren Features.
Die einfachere Variante eignet sich besonders gut für den gelegentlichen Gebrauch, hingegen ein Profigerät ist etwas für erfahrenere Tourengeher.
Kaufkriterien LVS-Geräte
Welche Kriterien sind beim Kauf eines passenden Gerätes zu beachten?
- Ist das Display selbst bei Sonneneinstrahlung gut lesbar?
- Ist der Aufbau der Anzeige sinnvoll und für Sie übersichtlich?
- Legen Sie bei Näherung auf akustische Signale wert?
- Welche Rolle spielen die Maße des LVS (Hosentasche oder Tragevorrichtung)?
Falls diese Kriterien erfüllt sind haben Sie bereits eine gute Wahl getroffen, dennoch ein guter Apparat allein reicht nicht. Um für den Ernstfall gerüstet zu sein, ist regelmäßiges Üben mit Ihrer Ausrüstung und genaue Planung der Touren eine Grundvoraussetzung bei jeder Skitour oder Freeride.
Lawinensonde
Nach erfolgreichem Einsatz des LVS-Geräts dient die Lawinensonde der Feinortung. Dabei sollte sie schnell zusammenbaubar sein und sofort einsatzbereit. Eine gängige Länge einer Lawinensonde liegt zwischen 250 bis 300 cm. Die Anzeige an der Lawinensonde zeigt Ihnen, wie tief das Opfer unter der Lawine liegt. Die Sonde besteht aus mehreren kurzen Elementen, die durch eine Schnur befestigt sind. Das Ziehen an der Schnur lässt die Elemente schnell zu einer Stange verschmelzen, die danach fixiert wird. Dabei ist auf die Festigkeit des Materials zu achten, bei festem Schnee könnte sich sonst die Lawinensonde verbiegen oder eventuell brechen.
Fragen die Sie sich beim Kauf stellen sollten:
- Wie lang sollte die Lawinensonde sein?
- Wie ist das Preis-Leistungs-Verhältnis?
- Wie pflegeintensiv ist die jeweilige Sonde?
- Welche Materialien sind besonders robust?
- Welches Gewicht darf die Lawinensonde haben?
Lawinenschaufel
Nach der hoffentlich, erfolgreichen Suche nach dem Opfer, geht es an das ausgraben. Dabei ist besonders wichtig, dass die lebensrettende Lawinenschaufel äußerst robust und stabil ist. In keinem Fall darf die Lawinenschaufel versagen, den jede Sekunde zählt. Normalerweise bestehen die Lawinenschaufeln aus Kunststoff und der Stiel aus Carbon oder Aluminium, die meisten Modelle sind mit einem ausziehbaren Teleskopgriff ausgestattet, der wesentlich angenehmer in der Handhabung ist. Auch beim Kauf der Lawinenschaufel ist es wichtig nicht die erstbeste Schaufel zu kaufen.
Dabei sollte eine gute Lawinenschaufel folgendes mit sich bringen:
- robustes und stabiles Material ( Griff und Schaufelfläche)
- Größe der Schaufel
- leichter Transport, geringes Gewicht
- effektiven Hebel beim Schaufeln
Lawinenrucksäcke/ Lawinenairbags
Der hilfreiche Lawinenrucksack ist in erster Linie ein ABS-Airbag, der dem Selbstschutz fungiert. Nach dem Ziehen der integrierten Reißleine, öffnet sich ein Luftkissen am Lawinenrucksack. Dieser Airbag ermöglicht das treiben auf den Schneemassen und verhindert, dass der Betroffene unter der Lawine begraben wird. Vor erstmaliger Verwendung des Lawinenrucksacks sollte ein Testlauf gestartet werden, um die Funktionsfähigkeit zu prüfen. Je nach Modell, ist der Lawinenairbag entweder fest mit dem Rucksack verbunden oder kann variable festgeschnallt werden.
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