Etwa 60 km südlich von Paris eröffnet sich nicht nur ein geschichtsträchtiger Ort voller Mythen, sondern auch eines der größten Bouldergebiete weltweit. Nicht nur dem markanten, grauen Sandstein hat die Umgebung um Fontainebleau ihren Ruf als Wiege des Boulderns zu verdanken, sondern auch namenhaften Persönlichkeiten wie Pierre Allain und Robert Paragot.
Tauchen Sie ein, in das 25.000 Hektar weite Gebiet aus natürlicher Schönheit und sportlicher Herausforderung. Wir zeigen Ihnen, wie Sie Ihren nächsten Trip am besten planen.
Die Anreise
Die Anreise ist simpel wie praktisch. Die Ausrüstung zusammen mit der Verpflegung wird im Auto verstaut und dann geht die Reise los. Das Straßennetz bis Paris ist gut ausgebaut und auch das letzte Stück des Weges nach Fontainebleau lässt sich stressfrei mit dem Auto bewältigen. Fahren Sie von München ab, so können Sie Paris auch komplett umgehen. Hier sollten Sie eine Fahrzeit von etwa neun Stunden einplanen – zuzüglich Pausen.
Von Paris aus ist Fontainebleau auch gut mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Deswegen bietet sich die Stadt der Liebe auch als Ausflugsziel an.
Die Autobahnlinie von Paris in Richtung Lyon führt direkt durch den Wald von Fontainebleau durch und teilt die Bouldergebiete Les Trois Pignons und Franchard voneinander ab. Vom gleichnamigen Ort Fontainebleau ist vor allem das Bouldergebiet Apremonts gut zu erreichen, aber auch Le Cuvier und Franchard sind nicht allzu weit entfernt. Nächtigt man in Melun, am östlichen Waldrand von Fontainebleau, bietet sich Le Cuvier als Boulderziel an. Findet man sich eher südlich vom Wald wieder, liegen L‘Eléphant und Le Paradis nicht weit.
„Mein persönlicher Eindruck ist, dass Bleau immer noch zu den besten Bouldergebieten der Welt gehört. Wem gefällt denn nicht ein ebenerdiger Zustieg im unteren Minutenbereich zu den Blöcken.“
--Stefan Danker--
Die Übernachtung
Neben der etwas entfernten Übernachtungsmöglichkeit in der Stadt der Liebe, stehen in Fontainebleau selbst auch Ferienhäuser für Gruppen und Selbstversorger zum Anmieten bereit. Die Touristik hat sich das bekannte und beliebte Gebiet zu Nutze gemacht: Unzählige Campingplätze, nebst Ferienhäusern und Bed-and-Breakfast-Hotels reihen sich rund um den Forêt de Fontainebleau aneinander. Ab 60 € pro Nacht können Sie sich in einem Hotelzimmer entspannt erholen.
Campingplätze
- Camping Grez ist an der Südgrenze des Waldes im idyllischen Dorf Grez sur Loing gelegen; Einkaufmöglichkeiten, Badesee und Plätze für Tennis, Fußball und Wassersport finden Sie vor Ort.
- Im Örtchen Samoreau, östlich des Waldes gelegen, finden sich mehrere Campingplätze, so auch z.B. der Campingplatz La Mairie.
- Auch westlich sieht es mit Campingplätzen keineswegs schlecht aus. So finden sich in Milly-la-Forêt ebenfalls einige Campingplätze, Gites und Bungalows. Beispielhaft steht hier der idyllische La Musardière, umgeben von Bäumen des Waldes und flankiert mit einem See.
Auf den meisten Campingplätzen finden sich auch Bungalows, die nur unwesentlich teurer sind als das Zelten an sich. Die kleinen Holzhäuser oder Wohnwagen sind bei Regentagen eine gute Alternative zum Zelt. Besonders im Frühjahr und Herbst bietet es sich aber an, frühzeitig zu buchen und sich einen Stellplatz oder einen Bungalow zu reservieren.
Das Angebot
Im Wald von Fontainebleau finden sich vier große Bouldergebiete: Le Cuvier, Apremonts, Les Trois Pignons und Franchard. Daneben reihen sich viele kleinere, einzelne Bouldergebiete an, wie z.B. zum Süden hin L’Eléphant oder nordwestlich Beauvais und Videlles.
Die Anzahl der Boulder wurde nie exakt festgelegt. Wahrscheinlich finden Sie dort um die 20.000 Boulder.
„Es ist wirklich ein Wald für Jedermann, sogar der jüngste Anfänger wird da seinen Spaß haben.“
--Friederike Petri--
Parcours sind farbig hervorgehoben und führen auch ineinander über, ohne, dass die Füße den Boden berühren müssen. Dies ist natürlich nicht überall möglich. Aber so haben nicht nur die Boulderer, sondern auch die Parcourkletterer im Forêt de Fontainebleau ihren Spaß.
Der Boden ist meist weich, manchmal von Wurzeln durchzogen. Ein Crashpad sollte in der Ausrüstung nicht fehlen, es schützt vor Verletzungen, falls es doch einmal bergab gehen sollte.
Auch für die Kleinen ist hier viel geboten. Der Waldboden wird zum Spielplatz. Leichte Boulder und Parcours sind auch für Kinder ungefährlich und das gemeinsame Picknicken und Rumtollen zwischen den Bäumen wird zum unvergesslichen Erlebnis.
Die beste Jahreszeit
Hier scheiden sich die Geister. Für den durchschnittlichen, normalen Besucher ist sicherlich Herbst und Frühjahr zu empfehlen, weil es zu diesen Jahreszeiten weder zu warm noch zu kalt ist. Sobald es ab Mai richtig warm wird, merkt man sofort, dass die Bedingungen zum Bouldern schlechter werden, da die eigene Leistungsgrenze durch die hohen Temperaturen sinkt. Wen das nicht stört, kann auch den Sommer nutzen. Wer aber eher richtig gute Bedingungen vorfinden will, sollte in die Wintermonate ausweichen, da der Sandstein hier die beste Griffigkeit aufweist.
Die weiteren Aktivitäten
Das Schloss Fontainebleau ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Das UNESCO Weltkulturerbe besticht durch seine prunkvoll gestalteten Innenräume aus Zeiten der Renaissance.
Der Forêt de Fontainebleau bietet sich auch für Wanderer an. Kurze, lange, hügelige und ebene Wanderwege durchziehen das gesamte Waldgebiet.
Und auch Paris ist mit der stündlich fahrenden Bahn stressfrei zu erreichen, wenn man vom Bouldern eine Pause braucht. Ob Shoppen, Schlemmen oder Sightseeing, in Frankreichs Hauptstadt findet jeder die passende Aktivität für sich.
Doch auch der Wald von Fontainebleau selbst ist für Familien gut geeignet. Viele Bouldergebiete haben große Sandflächen, die für Kinder zum Spielen ein Paradies sein können, und auch zum Picknicken einladen. Und wenn es den Kindern auf dem Boden zu langweilig wird, findet man auch extra angelegte Boulder für die Kleinen, an denen sie sich gefahrlos austoben können.
Boulderführer
„Fontainebleau Fun Bloc“ ist ein Boulderführer, der über 7000 Boulderprobleme übersichtlich darstellt. Von den Schwierigkeitsgraden Fb 1A bis 8C ist alles vertreten. Gerade bei einem solch weitläufigen und vielseitigen Gebiet wie der Wald von Fontainebleau sind besonders Übersichtskarten, Lagepläne und weitere Informationen unerlässlich, um sich gut zurecht zu finden und seine Reise passend zu planen. Auch die 17 Kinderboulder, die im Buch illustriert und erläutert werden, sind eine nützliche Hilfe, um sich die passende Region und zusammen hiermit auch den richtigen Campingplatz bzw. das passende Hotel herauszusuchen.
Ein Tipp zum Schluss
Da die Bouldergebiete von Fontainebleau alle aus Sandstein bestehen, ist bei der Verwendung von Chalk Vorsicht geboten. Magnesia kann die Poren des Sandsteins verschließen und daher können die Griffe rutschig werden. Deswegen sollte Chalk im Freien am besten gar nicht zum Einsatz kommen. Eine für den Stein ungefährliche Alternative ist das sogenannte Pof. Das weiße Pulver besteht aus Baumharz und hat eine trocknende und leicht klebrige Wirkung. Erhältlich ist Pof auf fast allen Campingplätzen rund um Fontainebleau. Dennoch sollte der Fels nach dem Bouldern mittels einer Griffbürste gründlich gereinigt werden – nicht nur für die nachfolgenden Boulderer, sondern auch für Natur und Umwelt.
Und falls Ihr Alltag keinen 365-Tage-Aufenthalt in Fontainebleau zulässt, realisieren Sie sich doch einfach mit unseren Klettergriffen und weiteren Materialien für den Kletterwandbau Ihr eigenes Boulderparadies. :)
Wir wünschen Ihnen viel Spaß bei der Reiseplanung und ein gelungenes Boulder-Erlebnis.
Ihr Team von Dein-Klettershop.de, Ihr Händler für Kletterausrüstung.