Kletterseile
Heutzutage gehören Kletterseile zur Standard-Kletterausrüstung. Es lassen sich drei verschiedene Seiltypen unterscheiden: Das Einfachseil, das Halbseil und das Zwillingsseil. Für den Bereich der Arbeitssicherung ist vor allem das Statikseil relevant, das beim Klettern aber wenig bis keine Verwendung findet.
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Diese Seilarten sind mittlerweile keine einfachen Stricke mehr, sondern echte Hightech-Geräte. Vom Seil hängt das Leben ab, im wahrsten Sinne des Wortes. Deswegen muss ein Kletterseil folgende Eigenschaften aufweisen:
- Hohe Reißfestigkeit: Bei Stürzen muss das Kletterseil ein Vielfaches des Körpergewichts des Kletterers aushalten. Diese wird durch Normstürze getestet. So wird ein Einfachseil mit einer Belastung von 80 kg im Einfachstrang getestet und muss mind. 5 Stürze aushalten. Halbseile müssen bei 55 kg Belastung im Einfachstrang ebenfalls mind. 5 Stürze überstehen und das Zwillingsseil hat im Doppelstrang sogar 12 Stürze bei 80 kg durchstehen. Die Sturzhöhe beträgt bei jedem Normsturz knapp 5 m.
- Lange Lebensdauer: Der Abrieb aufgrund der extremen Belastung des Seils darf nicht zu schnell zu hoch sein. Jeder Hersteller muss Angaben zur empfohlenen Verwendungsdauer angeben. Vor allem im kommerziellen Gebrauch (z. B. Verleih in Kletterhallen oder Hochseilgärten) müssen die Seile nach der Lebensdauerempfehlung des Herstellers ausgesondert werden.
- Gebrauchsdehnung: Um größere Verletzungen zu vermeiden, muss das Kletterseil einen etwaigen Absturz abfedern können. Angegeben wird die Elastizität mittels der Seildehnung in Prozent. Die Ermittlung der Gebrauchsdehnung erfolgt bei dynamischen Kletterseilen laut EN 892 von 0 auf 80 kg.
- Angenehmes Handling: Die Bedienfreundlichkeit sollte natürlich durch ein geringes Gewicht und eine gute Griffigkeit auch gegeben sein. Je nach Vorliebe und verwendeter Zusatzausrüstung wie Sicherungsgerät oder Seilrolle ist die passende Seildicke zu wählen.
Das Kletterseil und seine drei Seilarten
Allein aufgrund der oben genannten lebensentscheidenden Punkte ist es nicht verwunderlich, dass auch verschiedene Seilformen je nach Einsatzgebiet und Verwendungszweck produziert werden.
Das Einfachseil ist umso reißfester, je dicker es ist. Durch seine leichte und angenehme Handhabung wird dieses Kletterseil besonders beim Sportklettern innen wie außen verwendet.
Das Halbseil wird nur im Doppelpack verwendet und wird extra für die sogenannte Halbseilsicherung hergestellt. Sein Einsatzgebiet findet sich vor allem Outdoor: beim alpinen Klettern, aber auch bei Hochtouren oder Gletschertouren.
Die letzte, für das Klettern relevante Seilart ist das Zwillingsseil. Auch dieses ist nur im Doppelstrang einzusetzen, nicht als Einfachstrang. Bei Hobbykletterern ist es beinahe unbekannt und wird besonders beim Extremklettern geschätzt. Die Halbseiltechnik sollte bei Zwillingsseilen aufgrund des höheren Reißrisikos nicht angewendet werden.
Ein modernes Kletterseil besteht aus dem Kunststoff Polyamid und differenziert den Seilmantel und den Seilkern. Während der Kern die Hauptlast trägt, schützt der Mantel in erster Linie den Kern vor Beschädigungen. Der Kern besteht aus einem Fasergeflecht.
Die Lebensdauer eines Kletterseils schwankt drastisch in der Intensivität seiner Benutzung. Wird das Kletterseil lediglich einmal im Jahr verwendet, kann es Monate oder gar Jahre überdauern ohne Qualitätsverlust. Weist das Seil offensichtliche Beschädigungen auf, darf es nicht mehr verwendet werden.
Doch auch ausrangierte Kletterseile müssen nicht auf den Müll geworfen werden. Sie finden als extravaganter Teppich, als Chalkbag, als Gürtel und sogar als Geldbeutel Verwendung. Lassen Sie Ihrer Fantasie freien Lauf und erzeugen Sie Ihre ganz individuellen Accessoires.
Das Kletterseil und seine Parameter
Hat man sich nun für ein Kletterseil entschieden, wird es für Anfänger erst richtig schwierig. Was bedeuten die ganzen Zahlen und Werte? Welche Länge benötige ich? Und was ist ein Fangstoß?
Die gängigste Länge eines Kletterseils beläuft sich auf 60 m. Die meisten Touren, vor allem in der Halle, sind nicht länger als 30 m. Unter einem Normsturz versteht man den Wert, der der Messung der Reißfestigkeit dient. Umso mehr Stürze das Kletterseil aushält, umso reißfester ist es. Eng mit den Normstürzen hängt der Fangstoß oder die Fangstoßkraft zusammen: Diese bezeichnet die maximale Kraft, die bei einem Sturz des Kletterers auf das Seil wirken kann. Und umso höher die Seildehnung ist, umso weicher ist der Sturz für den Kletterer, da das Seil besser federt. Die Knotbarkeit wird durch Zahlenwerte angegeben. Je kleiner der Wert, desto besser ist die Flexibilität.
Die normierten Werte und Kriterien laut EN 892 und DAV für die einzelnen Seiltypen finden Sie in dieser Übersicht:
Kletterseil | Durchmesser | Normstürze | Fangstoß | Seildehnung | Knotbarkeit |
Einfachseil | 8,9-11,0 mm | min. 5 | max. 12 kN | max. 10% | max. 1,1 |
Halbseil | 8,0-9,0 mm | min. 5 | max. 8 kN | max. 12% einfach | max. 1,1 |
Zwillingsseil | 7,5-8,5 mm | min. 12 | max. 12 kN | max. 10% doppelt | max. 1,1 |
Worauf beim Kauf eines Kletterseils zu achten ist
Der Millimeter-Richtwert: Bei dem zu wählenden Durchmesser des Seils kommt es einerseits auf die eigenen Vorlieben an, andererseits auf die passende Größe für die eigenen Hände, sowie auf das Zusammenpassen mit den anderen Ausrüstungsgegenständen wie dem Sicherungsgerät oder der verwendeten Seilrolle.
Eine Imprägnierung des Kletterseils ist anzuraten, wenn das Seil hauptsächlich für alpines Klettern benutzt wird. Eine Imprägnierung schützt den Seilmantel vor äußeren Einflüssen wie Schmutz, Sand oder Nässe, die eine Alterung des Seils beschleunigen können.
Ein in der Praxis bewährtes Feature ist die Mittelmarkierung. Diese zeigt beim Klettern, wie auch beim Abseilen an, wann die Hälfte des Seils erreicht ist. Fransen die Enden aus, wird oftmals das Seil abgeschnitten und weiterverwendet, wenn es keine Beschädigungen aufweist. Auch in diesem Fall ist die Mittelmarkierung ein lebenswichtiger Hinweis, wann das Seil, je nach zu kletternden Touren, zu kurz ist und durch ein längeres ersetzt werden muss.
Oft werden die Kletterseile auch im Geocaching, Hochseilgärten oder als Seilrutschen eingesetzt. Eine spezielle Ausführung hiervon sind schwimmende Canyonseile, die man z.B. in der Höhlenforschung oder -wanderung verwendet. Im alpinen Bereich werden oft imprägnierte Kletterseile verwendet, die wasserabweisend und witterungsbeständig sind. Damit Sie Ihre Kletterausrüstung perfekt transportieren können und das Kletterseil vor äußeren Einflüssen geschützt ist, halten wir für Sie Seilsäcke in verschiedenen Größen und Marken bereit.
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